Eine Symbiose aus Collage, Malerei und Street-Art – in ihren Werken stellt Patrizia Casagranda Vergänglichkeit und Schnelllebigkeit dar und erinnert stetig an das Vanitas-Motiv. Sie arbeitet in thematisch homogenen Bildserien, wobei das Motiv der Frau ein stetig wiederkehrendes Element ist, ob als Prinzessin, mythologische Figur, Müllsammlerin, Trägerin eines bestimmten Glaubens oder als VIP. Es sind aber auch die großen, globalen Themen unserer Zeit. Gleichheit, Gerechtigkeit, Toleranz und der Kampf um Veränderung lassen sich als Forderungen aus der Auseinandersetzung mit den indischen Müllmädchen ebenso herauslesen wie aus ihrer Serie Belief, in der es ihr um die Weltreligionen geht. Das geschriebene Wort, Typo-Fragmente, die aus Reden oder Gedichten stammen, ihre Struktur und Farbigkeit, aber auch das Arbeiten in Konzepten, spielt in ihren Kunstwerken eine große Rolle.
Ihr Erkennungszeichen ist ein mehrschichtiges haptisches Raster. Für den used-Charakter verwendet sie recycelte Materialien, LKW-Planen, Jute-, Stoff-, Papier- oder Pappe-Reste und überlagert diese in vielen Schichten mit Hilfe einer pigmentierten Mörtel-Gips-Mischung. Aus der Nähe betrachtet wirken die Gemälde wie abstrakte Arbeiten eines Pointillisten, doch aus der Ferne erschließt sich der Inhalt durch eine faszinierende Tiefenwirkung.
- Geb. 1979 in Stuttgart
- 1994 Studium bei Thomas Dürr
- Besuch der Malakademien in Ravensburg und Trier
- Buchgestaltung und Zusammenarbeit mit Günther Uecker und Markus Lüpertz
- seit 2000 tätig für das International Art Center
- 2002 Design-Diplom mit Auszeichnung an der FH-Niederrhein.
Patrizia Casagranda ist seit 2016 mit großem Erfolg als freischaffende Künstlerin international tätig und erhielt zahlreiche Auszeichnungen u.a. 2023 Spotlight Award Artexpo New York, 2022 Golden Award Biennale Mazedonien, 2021 Excellence-in-Art-Award und 1. Platz Lorenzo-il-Magnifico-Award der Florence Biennale, 2019 Kunstpreis Zürich.